Die gemeinnützige Stiftung Maribondo da Floresta bietet Wohnen und Arbeit für schwerbehinderte Frauen und Männer, die in ihrer Leistungsfähigkeit besonders stark eingeschränkt sind.
Als von den Ländern Niedersachsen und Bremen gefördertes, gemeinnütziges Integrationsprojekt betreiben wir in Bremen und Nord-Niedersachsen
u. a. div. Lebensmittelmärkte und Dorfläden, mehrere Cafés und Bistros und ein Freizeitzentrum in der Kreisstadt Osterholz-Scharmbeck sowie eine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfbM).
Insgesamt sind in unseren Betrieben mehr als 300 Frauen und Männer beschäftigt.
Die Stiftung Maribondo da Floresta ist Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband Niedersachsen e. V. und wurde durch das Finanzamt Osterholz-Scharmbeck als gemeinnützig und mildtätig anerkannt.
In der Holzwerkstatt bauen wir Tische und superbequeme Liegen. Außerdem montieren wir Lampen für Tiefkühlhäuser, und so ganz nebenbei versorgen wir auf dem Hof Ziege, Esel, Hund und Harry - das Pferd.
"Gasthaus Schamaika" heißt unser Ausflugslokal in der Ortschaft Teufelsmoor. Dort begrüßen wir 30.000 Gäste im Jahr. Eine unserer selbstgemachten Spezialitäten heißt "Hammeburger", (Hamme heißt der größte Fluß im Teufelsmoor). Das Fleisch kommt von den Rindern der einheimischen Bauern.
Aber viele von uns können nicht lesen, nicht schreiben, keine Sätze sprechen. Wir sind nicht so perfekt, so schnell, so ausdauernd wie andere. Deshalb bekommen wir keinen Arbeitsplatz, deshalb können wir uns nicht allein versorgen.
Man nennt uns "geistig behindert" oder "psychisch gestört". Das klingt komisch, als seien wir nicht ganz dicht. Wir sind mit einem Handicap geboren oder wurden Opfer eines Unfalls. Deshalb sind wir anders, aber nicht doof.
Wir träumen von Freundschaft und Liebe, wünschen uns eine Familie, wir wollen glücklich sein. Deshalb suchen wir Freunde, die uns besuchen, mit uns sprechen, uns als ganz normale Menschen sehen.
Wir wollen nicht draußen bleiben, sondern dazugehören!
Wir bauen Häuser und Werkstätten, pflegen die Grünanlagen, pflanzen Kartoffeln und Tomaten, backen Kuchen und Brot. Wir werden es niemals schaffen autark zu sein, aber wir entwickeln Schritt für Schritt ein Kreislaufsystem, in dem wir uns weitgehend selbst versorgen.
Wir unterstützen einheimische Wirtschaftsbetriebe und stören auf unsere Weise die Geschäfte von Konzernen, die schonungslos Regenwald zerstören, um billiger Fleisch zu produzieren, die Menschen in Billiglohnländern ausbeuten, um die Preiskämpfe in den Industrieländern zu bestehen.
Wir machen die Arbeit still und leise. Denn steter Tropfen höhlt den Stein. Wir bieten die Möglichkeit aus der beschützenden Werkstatt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu wechseln und trotzdem bei uns zu bleiben.
Wir haben mit Hilfe der "Aktion Mensch" ein Programm entwickelt, um Beschäftigte der beschützenden Werkstatt auf einen Job vorzubereiten. Die Gastronomie ist dafür besonders geeignet. Sie bietet außerordentlich vielfältige Arbeitsbereiche wie Küche, Service, Reinigung, Büro, Logistik und Transport.
Wir haben eine Gruppe gegründet, die fast alle Zweigbetriebe mit Lebensmitteln und Non-Food-Artikeln versorgt. Auch so schaffen wir Arbeitsplätze und kaufen ganz nebenbei sehr viel billiger ein als früher.
Arbeit für Menschen statt Menschen für Arbeit
Um diese Leitidee zu verwirklichen, müssen wir auch in der Arbeitszeit flexibel sein. Wir bieten daher Minijobs und Teilzeitbeschäftigungen an. Viele Menschen mit Handicap können und wollen keine Vollzeitstelle.
Wir beschicken Märkte, beliefern Feste im Partyservice, zaubern im Gasthaus Schamaika köstliche Büffets für Hochzeit und Geburtstagsfeiern oder verkaufen auf Stadtfesten Apfelpunsch und Hammeburger. Überall sind Beschäftigte mit Handicap einsetzbar, vom Kartoffelschälen, über den Aufbau der Marktstände bis zu Einkauf und Verkauf der Waren.
Wir investieren die Überschüsse unmittelbar in zusätzliche Arbeitskräfte oder in neue Gebäude und Maschinen. Private Gewinne gibt es nicht. Wir machen nur, was wir aus eigener Kraft bezahlen können.