Menschen mit geistigen Behinderungen
ARBEITSBEREICH:
Wer schon bei Eintritt in die Werkstatt einen festen Berufswunsch hat, kann sich gezielt für einen Bereich entscheiden. Ebenso ist es möglich, durch verschiedene Praktika die unterschiedlichen Tätigkeiten erst einmal in Ruhe kennenzulernen.
Die gesetzliche Vorgabe lautet: „Die Werkstatt verfügt über ein möglichst breites Angebot an Berufsbildungs- und Arbeitsplätzen…“ ( § 219
SGB IX). Der bestmöglichen Umsetzung dieses Anspruchs haben wir uns verschrieben. Unser Ziel ist es, eine Vielzahl von Arbeitsmöglichkeiten entsprechend der individuellen Leistungsfähigkeit und Neigung anzubieten.
Mit Blick auf die heimische Wirtschaft, also auf die Auftraggeber unserer Produktion, liegt ein Schwerpunkt traditionell in der Metallverarbeitung und den nachgelagerten Tätigkeiten in diesem Umfeld. Viel Raum nehmen auch die Bereiche Elektro/ESD sowie der Garten- und Landschaftsbau ein.
Der Einsatz und die Qualifizierung in den Bereichen orientiert sich an den klassischen Berufsbildern der Industrie und des Handwerks, jedoch zugeschnitten auf die individuellen Kompetenzen. So finden Sie bei uns Ausschnitte aus den Berufsbildern Metallbauer/in, Fertigungsmechaniker/in, Fahrradmonteur/in, Gebäudereiniger/in, Gärtner/in, Fachkraft Lagerlogistik, Textil und Modeschneider/in und Fachkraft Textilreiniger/in.
Viele weitere Berufsbilder und Einsatzmöglichkeiten finden Sie auch auf den ausgelagerten (Einzel-)Arbeitsplätzen und Praktikumsstellen unserer Netzwerkpartner in der Stadt Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis.
BERUFSBILDUNGSBEREICH:
Basierend auf den Erkenntnissen und Wünschen aus dem Eingangsverfahren, erhalten die Teilnehmer in einer 24 Monate dauernden Maßnahme eine passgenaue berufliche Bildung , orientiert an den überörtlichen harmonisierten Bildungsrahmenplänen.
Dabei nehmen wir auch den Erwerb und die Weiterentwicklung von wesentlichen Schlüsselkompetenzen in den Blick. Selbstständiges und eigenverantwortliches Handeln stehen im Mittelpunkt der Persönlichkeitsförderung.
Unsere Ziele bei der beruflichen Bildung:
- Passgenaue berufliche Bildung
- Weiterentwicklung von Schlüsselkompetenzen
- Förderung der Persönlichkeit
- Aufbauend auf den Ressourcen, individuellen Fähigkeiten, Wünschen und Perspektiven der Teilnehmer und Teilnehmerinnen wird eine „Bildungsplanung“ im gemeinsamen Dialog entwickelt. Abgeschlossen wird der Berufsbildungsbereich mit einen Zertifikat (einheitlich in Baden-Württemberg), eine Abschlussprüfung ist dabei jedoch nicht vorgesehen.
Die berufliche Bildung wird an den Standorten Heidelberg und Hockenheim in Kleingruppen angeboten. Hierfür stehen gut ausgestattete Lern- und Werkräume zur Verfügung. Auf Wunsch kann die berufliche Bildung auch außerhalb unserer Einrichtung bei einem Netzwerk-, oder Kooperationspartner erfolgen.
Orientierungspraktika, Erprobungspraktika und Außenarbeitsplätze bieten Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt für einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werkstatt. Regelmäßig kommt es auch nach einer längeren Bewährungszeit zu einer Übernahme in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis, also zu einer Einstellung durch den neuen Arbeitgeber. Die Fachkräfte zur Arbeits- und Berufsförderung begleiten diesen Weg sehr eng und erhalten dabei weitere Unterstützung durch die Integrationsfachdienste.
FÖRDERGRUPPEN:
Unseren Förder- und Betreuungsbereich besuchen erwachsene Menschen mit Behinderung, die aufgrund ihres individuellen Assistenzbedarfs nicht oder noch nicht im Arbeitsbereich unserer Einrichtung begleitet werden können.
Das Umfeld orientiert sich an ihren Bedarfen. Dazu bieten wir kleine überschaubare Gruppen mit klarer und verlässlicher Tagesstruktur. Unsere Fachkräfte zeichnen sich durch großes Engagement, hohe Fachlichkeit und viel Empathie aus. Zusätzliche Förderung erleben die Menschen im Förder- und Betreuungsbereich zudem durch externe Therapeutinnen und Therapeuten, die Physiotherapie, Ergotherapie Logopädie und Musiktherapie anbieten.
Wir bieten:
-Eine verlässliche Tagesstruktur
-Grundversorgung und aktivierende Pflege
-Kommunikation – Einsatz der Methoden der
-Unterstützten Kommunikation
-Bildung
-Sinneserfahrung
-Bewegung (Sport, Spaziergänge und Ausflüge) und
-Entspannung
-Sinnvolle und produktive Tätigkeiten im kreativen Bereich, sowie kleinere und einfache Aufgaben im hauswirtschaftlichen Bereich
- Gruppen- und Einzelaktivitäten
- Arbeitsweltbezogene Tätigkeiten auf Wunsch
Die Tagesstruktur folgt einem Rhythmus von Aktivitäten, Förderinhalten, Ruhe- und Entspannungsphasen.
Die Inhalte leiten sich aus den individuellen Begleitplänen (Fähigkeiten, Bedarfe, Wünsche und Entwicklungsperspektiven) ab.
Förder- und Betreuungsbereiche finden Sie an unseren Standorten in Heidelberg, Sandhausen und Hockenheim. Die jeweilige Nähe zu unseren Arbeitsbereichen garantiert dabei einen Transfer in Richtung des produktiven Tätigseins.
Im Rahmen einer engen Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule (PH) Heidelberg findet ein regelmäßiger Austausch mit Studierenden statt. So ermöglicht beispielsweise ein gemeinsames Projekt Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung aus dem Förder- und Betreuungsbereich, direkt vor Ort an der Hochschule wertvolle eigene Arbeitserfahrungen zu sammeln.