Wege auf den allgemeinen Arbeitsmarkt
Zusammenfassung
Sie lesen in Leichter Sprache.
Viele Menschen mit Behinderungen finden keine Ausbildungs-Stelle
Und keinen Arbeits-Platz auf dem allgemeinen Arbeits-Markt.
Deswegen arbeiten sie häufig in einer Werkstatt für behinderte Menschen.
Das kurze Wort dafür ist: WfbM
Aber viele Menschen mit Behinderungen möchten lieber
in einem normalen Betrieb auf dem allgemeinen Arbeits-Markt arbeiten.
Denn dort kann man mehr Geld verdienen.
Aber nur ganz wenige WfbM-Beschäftigte schaffen es
von der WfbM auf den allgemeinen Arbeits-Markt zu wechseln.
Damit mehr Menschen aus der WfbM
den Wechsel auf den allgemeinen Arbeits-Markt schaffen,
bieten die Werkstätten ihren Beschäftigten
- Außen-Arbeits-Plätze
- Und Praktika
an.
Außen-Arbeits-Platz bedeutet:
Ein Beschäftigter aus einer WfbM arbeitet in einer Firma
auf dem allgemeinen Arbeits-Markt.
Er bleibt aber bei der WfbM angestellt.
Die Praktika finden auch bei einer Firma
auf dem allgemeinen Arbeits-Markt statt.
Die Praktikanten bleiben auch bei der WfbM beschäftigt.
Bei Außen-Arbeits-Plätzen und Praktika
lernen Menschen mit Behinderungen
die Arbeit auf dem allgemeinen Arbeits-Markt kennen.
Die Menschen mit Behinderungen merken dann schnell:
Diese Arbeit passt.
Oder:
Diese Arbeit passt nicht.
Wenn die Arbeit passt
Und auch der Chef von der Firma zufrieden ist,
ist der Wechsel auf den allgemeinen Arbeits-Markt möglich.
Es gibt noch andere Möglichkeiten für den Wechsel von der WfbM
auf den allgemeinen Arbeits-Markt:
- in einem Inklusions-Betrieb arbeiten
- das Budget für Arbeit
- Und das Budget für Ausbildung
Inklusions-Betriebe
Inklusions-Betriebe gehören zum allgemeinen Arbeits-Markt.
Sie stellen besonders viele Menschen mit Behinderungen ein:
- Ein Drittel von allen Beschäftigten muss eine Behinderung haben.
- Höchstens die Hälfte von den Beschäftigten darf eine Behinderung haben.
In einem Inklusions-Betrieb arbeiten Menschen mit Behinderungen
Und ohne Behinderungen zusammen.
Man kann dort viel lernen
Und mehr Geld verdienen als in der WfbM.
Inklusions-Betriebe gibt es in vielen Bereichen.
Zum Beispiel gibt es diese Inklusions-Betriebe:
- Hotels
- Restaurants
- Druckereien
- Gärtnereien
- Oder Wäschereien
Andere Wörter für Inklusions-Betriebe sind:
- Inklusions-Firmen
- Oder Inklusions-Unternehmen
Das Budget für Arbeit
Budget ist ein französisches Wort
So spricht man es aus: Bü-dschee.
Ein Budget ist ein Geld-Betrag.
Das Geld ist für einen bestimmten Zweck.
Mehr Menschen mit Behinderungen sollen
auf dem allgemeinen Arbeits-Markt arbeiten können.
Wenn sie das möchten.
Und nicht in einer WfbM.
Das Budget für Arbeit hilft dabei.
Arbeit-Geber erhalten Geld,
um den Lohn für die Arbeit von Menschen mit Behinderungen zu bezahlen.
Wenn ein Mensch mit Behinderungen Unterstützung am Arbeits-Platz braucht,
wird von dem Budget für Arbeit auch eine Begleit-Person bezahlt.
Die Begleit-Person hilft dem Mensch mit Behinderungen am Arbeits-Platz.
Das Budget für Ausbildung
Es gibt auch ein Budget für Ausbildung.
Es funktioniert so ähnlich wie das Budget für Arbeit.
Arbeit-Geber bekommen hier Geld,
wenn sie Menschen mit Behinderungen ausbilden.
Mit dem Geld können sie den Ausbildungs-Lohn
von den Auszubildenden bezahlen.
Die Auszubildenden erhalten eine Anleitung
Und Begleitung am Ausbildungs-Platz und in der Berufs-Schule,
wenn das nötig ist.
Das Budget für Ausbildung wird so lange gewährt,
wie es erforderlich ist.
Längstens jedoch bis zum erfolgreichen Abschluss der Ausbildung.
Hier werden Schwere Wörter erklärt:
Allgemeiner Arbeits-Markt
Der allgemeine Arbeits-Markt ist da,
wo auch Menschen ohne Behinderungen arbeiten.
Man arbeitet auf dem allgemeinen Arbeits-Markt
wenn man
- In einem großen oder kleinen Betrieb arbeitet
- Bei einer Stadt oder Gemeinde arbeitet
- Oder bei einem anderen Arbeit-Geber arbeitet
Wer auf dem allgemeinen Arbeits-Markt arbeitet, hat zum Beispiel :
- einen Arbeits-Vertrag mit einer Firma
- Und einen festen Lohn
Menschen auf dem allgemeinen Arbeits-Markt können auch arbeits-los werden.
WfbM-Beschäftigte arbeiten nicht auf dem allgemeinen Arbeits-Markt.
Die Arbeits-Plätze in der WfbM werden vom Staat mit Geld unterstützt.
Die WfbM-Beschäftigten erhalten nur ein geringes Entgelt.
Um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) an den allgemeinen Arbeitsmarkt heranzuführen, bieten die Werkstätten zunehmend Beschäftigungsmöglichkeiten außerhalb der Werkstatt an.
Die Werkstätten versuchen den Menschen mit Behinderungen, die gute Voraussetzungen für eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt vorweisen, ausgelagerte Arbeitsplätze beziehungsweise Außenarbeitsplätze, Praktika oder eine Stelle in einem Inklusionsbetrieb zu vermitteln.
Seit dem 1.1.2018 können Menschen mit Behinderungen auch die Leistung 'Budget für Arbeit' in Anspruch nehmen. Das 'Budget für Arbeit' ist eine Alternative zur Beschäftigung in einer WfbM. Sie sind nicht mehr im Arbeitsbereich einer WfbM, sondern auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt beschäftigt.
Am 1.1.2020 wurde außerdem die Leistung 'Budget für Ausbildung' neu eingeführt. Menschen mit Behinderungen mit Anspruch auf Aufnahme in eine WfbM können eine reguläre Ausbildung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt absolvieren, wenn Ihnen eine solche Ausbildung angeboten wird.
Tipp für Unternehmen: Ausgleichsabgabe sparen
Ab 2024 kann ein schwerbehinderter Mensch, der unmittelbar vorher in einer Werkstatt für behinderte Menschen oder bei einem anderen Leistungsanbieter beschäftigt war oder ein Budget für Arbeit erhält, in den ersten zwei Jahren der Beschäftigung auf zwei Pflichtarbeitsplätze angerechnet werden.
Sogenannte Außenarbeitsplätze (ausgelagerte bzw. betriebsintegrierte Arbeitsplätze) können den Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt erleichtern. 'Außenarbeitsplatz' bedeutet: ein Mensch mit Behinderungen arbeitet in einem privatwirtschaftlichen Unternehmen, bleibt aber vom Status her Werkstattbeschäftigter. Das Arbeiten in einem solchen Unternehmen vermittelt berufliche Realität und stärkt das Gefühl der Zugehörigkeit zur Gesellschaft.
Man unterscheidet zwischen ausgelagerten Einzel- und ausgelagerten Gruppenarbeitsplätzen. Die Übergangsquote von der WfbM auf den allgemeinen Arbeitsmarkt fällt bei den ausgelagerten Einzelarbeitsplätzen höher aus. Die meisten Übergänge gelingen aber durch Praktika.
Heute gibt es in ganz unterschiedlichen Berufszweigen ausgelagerte Arbeitsplätze.
Wenn Beschäftigte der Werkstatt eine gesundheitlich stabile Verfassung aufweisen und in der WfbM keine Probleme haben, ihre Arbeit zu verrichten, können sie durch ein Praktikum in einem Betrieb des allgemeinen Arbeitsmarktes ihre Belastbarkeit testen. Sie können Erfahrungen persönlicher und fachlicher Art sammeln und sich bei ihrem Praktikumsbetrieb für eine feste Anstellung empfehlen.
Viele Träger von Werkstätten betreiben mittlerweile auch eigene Inklusionsbetriebe (in der alten Fassung des SGB 9 als Integrationsfirmen, -betriebe oder -projekte bezeichnet). Bei Inklusionsbetrieben handelt es sich um Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes, die neben Menschen ohne Behinderungen auch überdurchschnittlich viele Menschen mit einer Schwerbehinderung in sozialversicherungspflichtige Arbeit bringen. Der Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Schwerbehinderung liegt dabei in der Regel zwischen 30 und 50 Prozent. Leistungsfähige WfbM-Beschäftigte haben hier gute Chancen den Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu schaffen.
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Inklusionsbetriebe schnell finden
REHADAT-Adressen -
Internetseite der Bundesarbeitsgemeinschaft Inklusionsfirmen
Bundesarbeitsgemeinschaft Inklusionsfirmen (BAG if) -
Inklusion mit Tradition: Integrationsunternehmen Großewinkelmann
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Das Handycap spielt keine Rolle: Inklusion auf dem Golfplatz Haxterpark in Paderborn
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Ein 'Drei Sterne Superior'-Haus als Integrationsunternehmen - Hotel Aspethera in Paderborn
Landschaftsverband Westfalen-Lippe -
Verzeichnis der Inklusionsbetriebe 2023
REHADAT, PDF | 3 MB
Seit dem 1. Januar 2018 können Menschen mit Behinderungen, die einen Anspruch auf eine Beschäftigung in einer Werkstatt für behinderte Menschen haben, eine Förderung im Rahmen eines Budgets für Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt in Anspruch nehmen, wenn sie dort eine Beschäftigungsmöglichkeit finden.
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Erklärvideo: Budget für Arbeit
Das Video erklärt, was es mit dem Budget für Arbeit auf sich hat, wie man es beantragt und was dabei zu beachten ist. -
Budget für Arbeit
REHADAT-talentplus -
Budget für Arbeit
REHADAT-Bildung -
Beispiele zum Budget für Arbeit
REHADAT-Gute Praxis -
Budget für Arbeit
REHADAT-Literatur
Am 1. Januar 2020 wurde das Budget für Ausbildung eingeführt. Das Budget für Ausbildung soll Menschen mit Behinderungen eine reguläre Berufsausbildung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglichen. Zielgruppe sind Personen, die voll erwerbsgemindert sind und Anspruch auf Leistungen im Eingangsverfahren oder Berufsbildungsbereich einer WfbM oder bei einem anderen Leistungsanbieter haben. Es handelt sich also um eine alternative Leistungsform, ähnlich wie beim Budget für Arbeit. Übergänge auf den allgemeinen Arbeitsmarkt sollen dadurch gesteigert werden.
Ab dem 1. Januar 2022 sollen auch Beschäftigte aus dem Arbeitsbereich einer WfbM die Möglichkeit erhalten, ein Budget für Ausbildung in Anspruch zu nehmen.
Als Kooperationspartner stehen den Werkstätten in der Regel die Integrationsfachdienste (IFD) und die Agenturen für Arbeit zur Seite, die sich um die Beschaffung solcher Beschäftigungsmöglichkeiten außerhalb der Werkstatt kümmern. Bei Problemen während ihrer Beschäftigung außerhalb der WfbM stehen den Menschen mit Behinderungen jederzeit Bezugspersonen des Integrationsfachdienstes und der WfbM zur Verfügung.
Es gibt regionale Versuche, den Übergang von der WfbM auf den allgemeinen Arbeitsmarkt durch gezielte Projekte und Förderprogramme zu fördern. Einige Beispiele werden im Folgenden aufgelistet:
Werkstatt Budget in Hamburg
An dem Modellprojekt 'Werkstatt Budget' können Beschäftigte aus den Arbeitsbereichen der Alsterdorfer Werkstätten und der Elbe-Werkstätten auf Antrag teilnehmen. Bei dem Projekt handelt es sich um eine Variante des Persönlichen Budgets. Die Budgetnehmerinnen und -nehmer bleiben bei der WfbM beschäftigt, können aber bestimmte Leistungen auch bei anderen Anbietern außerhalb der Werkstatt einkaufen. Dazu zählen beispielsweise berufliche Qualifizierungs- und Fortbildungskurse oder Angebote zur Persönlichkeitsentwicklung.
Integra MENSCH der Bamberger Lebenshilfe-Werkstätten
Die Lebenshilfe Bamberg hat mit dem Projekt 'Integra MENSCH' einen völlig neuen Weg der Integration eingeschlagen. Die Integra-Mitarbeiterinnen und Mitabeiter erhalten einen Job auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt und bekommen von ihrem Unternehmen innerhalb des Betriebs jeweils eine Person als Patin beziehungsweise Paten zur Seite gestellt. Die Patin beziehungsweise der Pate hilft bei allen betrieblichen Angelegenheiten und der Einbeziehung in die Betriebsgemeinschaft. Hinzu kommt eine Integrationsbegleitung der Bamberger Lebenshilfe, die den Integra-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern in allen Lebenslagen zur Seite steht. Über 160 Menschen mit Behinderungen haben über Integra MENSCH bereits eine Beschäftigung in der Stadt und im Landkreis Bamberg gefunden. Ausführlichere Informationen bieten die Internetseiten von Integra MENSCH (Siehe weiter unten).
Der Verein UN-KONVENTIONELL - Netzwerk für Sozialraumarbeit e.V. hat eine Broschüre mit dem Titel 'Behinderte Mitarbeiter tun uns gut' über integra Mensch herausgegeben. Anhand von mehreren Beispielen wird gezeigt, wie WfbM-Beschäftigte den Sprung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt erfolgreich bewältigt haben. Den Link zu der zu der Broschüre finden Sie weiter unten.
Virtuelle Werkstatt Saarbrücken
Die 'Virtuelle Werkstatt für Menschen mit seelischer Behinderung' startete zunächst als saarländisches Modellprojekt (Laufzeit: 1. Juni 2004 bis 31. Mai 2009). Sie verfügt im Vergleich zur WfbM über keine Produktionsstätten, sondern vermittelt ihre Beschäftigten ausschließlich auf ausgelagerten Arbeitsplätzen in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes. Die Virtuelle Werkstatt Saarbrücken ist mittlerweile ein sogenannter 'anderer Leistungsanbieter' und bietet Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben im Arbeitsbereich für Menschen mit einer seelischen Behinderung an.
Virtuelle Werkstatt XTERN der Caritas Werkstätten St. Raphael
Die Caritas Werkstätten St. Raphael verfügen ebenfalls über eine virtuelle Werkstatt. Die virtuelle Werkstatt XTERN hat keine eigene Betriebsstätte, sondern vermittelt Beschäftigte der Caritas Werkstätten in Unternehmen und Institutionen der Region. Die Virtuelle Werkstatt steht Menschen mit Behinderungen in den drei Landkreisen Ahrweiler, Cochem-Zell und Mayen-Koblenz zur Verfügung. Die virtuelle Werkstatt XTERN ist an jedem Standort der Caritas Werkstätten in Mayen, Polch, Cochem, Ulmen, Sinzig und Bad Neuenahr-Ahrweiler vorhanden.
Sonderförderprogramme der Bundesländer
Mit Hilfe von Sonderförderprogrammen in den einzelnen Bundesländern wird versucht, WfbM-Beschäftigten den Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Häufig sind es Programme, bei denen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zusätzliche Zuschüsse oder Prämien erhalten, wenn sie WfbM-Beschäftigten eine Ausbildung oder Beschäftigung anbieten. In einigen Bundesländern gibt es aber auch Förderprogramme ohne direkte Arbeitgeberförderung.
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Sonderförderprogramme des Bundes und der Länder zum Übergang von WfbM-Beschäftigten auf den allgemeinen Arbeitsmarkt
REHADAT-Talentplus -
alsterarbeit zum Thema 'Werkstatt Budget in Hamburg'
alsterarbeit -
integra Mensch
Bamberger Lebenshilfe-Werkstätten; integra-mensch.de -
Behinderte Mitarbeiter tun uns gut
UN-Konventionell - Netzwerk für Sozialraum-Arbeit e. V., PDF | 965 KB -
Virtuelle Werkstatt Saarbrücken
Saarland-Heilstätten GmbH -
Virtuelle Werkstatt XTERN der Caritas Werkstätten St. Raphael
St. Raphael Caritas Alten- und Behindertenhilfe GmbH
Menschen mit Behinderungen können in der WfbM keinen anerkannten Berufausbildungsabschluss mit einem Prüfungszeugnis erwerben. Ab dem 1. Januar 2025 können Werkstatt-Beschäftigte bei den Kammern (z. B. IHK, HWK) ein Zertifikat / Zeugnis mit ihren beruflichen Kompetenzen erhalten. Dieses Zertifikat / Zeugnis soll beim Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt helfen.
Durch das am 1. August 2024 in Kraft getretene Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz (BVaDiG) können Menschen ohne Berufsausbildungsabschluss ihre im Arbeitsleben erworbenen Fähigkeiten anerkennen lassen. Durch das BVaDiG ist eine rechtliche Grundlage für Berufsbildungsvalidierungsverfahren durch Kammern in Deutschland geschaffen worden. Bei dem Verfahren können berufserfahrene Menschen ohne Berufsausbildungsabschluss ihre Berufskompetenzen bewerten lassen. Dies geschieht durch das sogenannte Feststellungsverfahren der individuellen beruflichen Handlungsfähigkeit am Maßstab eines anerkannten Ausbildungsberufs. Dafür müssen Sie bei der zuständigen Kammer einen Antrag stellen. Nach dem Feststellungsverfahren erhalten Sie ein öffentliches Zertifikat / Zeugnis.
Das neue Verfahren richtet sich auch an Menschen mit Behinderungen (ohne Altersbegrenzung), die aufgrund ihrer Behinderungen keine Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf, keine Fachpraktiker-Ausbildung nach § 66 des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) und auch keine Werker-Ausbildung nach § 42r der Handwerksordnung (HWO) absolvieren können, aber in einer WfbM berufliche Kompetenzen erworben haben. Das Zertifikat / Zeugnis über die erworbenen beruflichen Fähigkeiten soll die Chancen für den Übergang von der Werkstatt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt erhöhen.
Menschen mit Behinderungen können in ihrem Antrag eine Person als Verfahrensbegleitung benennen, die besonders mit den Belangen von Menschen mit Behinderungen im Rahmen der beruflichen Qualifizierung vertraut ist. Dies sind insbesondere solche Ausbilder oder Ausbilderinnen, die die Rehabilitationspädagogische Zusatzqualifikation erworben haben. Auf Antrag des Antragstellers oder der Antragstellerin ist der Verfahrensbegleitung Gelegenheit zu geben,
- zur Auswahl der Feststellungsinstrumente Stellung zu nehmen und
- an der Durchführung der Feststellung teilzunehmen.
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Validierung von langjähriger Berufserfahrung
IHK Nord Westfalen; ihk.de -
Wissenswertes zum Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz
Bundesministerium für Bildung und Forschung; bmbf.de -
Service-Stelle Validierung
Deutsche Industrie- und Handelskammer; dihk.de -
Berufsbildungsfeststellungsverfahrensverordnung (BBFVerfO)
Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz; recht.bund.de -
Berufsbildungsgesetz - 6. Abschnitt (§ 50b bis § 50e)
Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz; gesetze-im-internet.de -
Handwerksordnung - 6. Abschnitt (§ 41b bis § 41e)
Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz; gesetze-im-internet.de
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Werkstätten nach Bundesländern
zur Seite Werkstätten finden > Werkstätten für behinderte Menschen > Werkstätten nach Bundesländern -
Übergang WfbM - allgemeiner Arbeitsmarkt
REHADAT-Literatur -
Internetseite der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen
Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) -
Arbeit und Behinderung - Übergänge aus der Werkstatt für behinderte Menschen in den Arbeitsmarkt möglich machen
AWO- Bundesverband e. V., PDF | 326 KB -
Vielfalt leben im Ammerland - Wie Inklusion in der Arbeitswelt gelingt
Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit mbH Wilhelmshaven (GPS), Kampagne 'Vielfalt leben' auf Youtube -
Vielfalt leben - Wie Inklusion in der Arbeitswelt gelingt
Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit mbH Wilhelmshaven (GPS), Kampagne 'Vielfalt leben' auf Youtube -
Wege in Arbeit - Es lohnt sich (2015)
Landesamt für Soziales und Versorgung des Landes Brandenburg auf Youtube