TÄTIGKEITSFELDER IM BERUFSBILDUNGSBEREICH:
Elektro, Montage/Industriemontage, Textil, Verpackung, Hauswirtschaft
BILDUNGS- und QUALIFIZIERUNGSMAßNAHMEN, die über die berufliche Grundqualifizierung im Berufsbildungsbereich (§ 4
WVO) hinausgehen:
Qualifizierungsmaßnahmen mit Hauszeugnissen oder Zertifikaten
(Im Bundesland Baden-Württemberg erhalten die Absolventen der Berufsbildungsbereiche (
BBB) seit dem Januar 2015 landeseinheitliche Zertifikate über die erfolgreiche Teilnahme am
BBB und den dort erworbenen Qualifikationen.)
Weiterbildung im Arbeitsbereich mit Hauszeugnissen oder Zertifikat
DURCHFÜHRUNG der Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen:
Kombinierte Durchführung (WfbM-intern und externer Betrieb / Inklusionsfirma)
Anzahl der ausgelagerten Plätze (in externen Betrieben auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt / Inklusionsfirmen) im Berufsbildungsbereich: 3
AUßENARBEITSPLÄTZE in externen Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes sind vorhanden:
Ausgelagerte Einzelarbeitsplätze (Anzahl der Plätze: dauerhaft: 3 / zeitlich befristet: - )
Praktika in externen Betrieben
- Aufbau eines Firmennetzwerkes mit Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes
- Auslagerung von WfbM-Arbeitsplätzen in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes
- Vermittlung von Praktika
- Bildungs- und Qualifizierungsbausteine
(z. B. ZERA-Gruppentrainingsprogramm, Bewerbungstraining, GSK Gruppentraining Sozialer Kompetenzen, Computergestütztes Training 'HeadAPP', Schulungen und Unterweisungen mit SAM)
WEITERE ARBEITSMARKTNAHE DIENSTLEISTUNGEN UNSERES TRÄGERS:
Unterstützte Beschäftigung (Individuelle betriebliche Qualifizierung im Rahmen Unterstützter Beschäftigung / InBeQ)
Der Geschäftsbereich Teilhabe am Arbeitsleben unterhält an verschiedenen Standorten der Johannes-Diakonie in Baden-Württemberg anerkannte Werkstätten (WfbM,
vgl. § 61 LRV, §§ 58, 219
SGB IX) zur beruflichen Rehabilitation für Menschen mit kognitiven oder psychischen Beeinträchtigungen. Die Leistungsberechtigten sind nicht, noch nicht oder noch nicht wieder in der Lage, eine Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt auszuüben.
Die Neckar-Odenwald-Werkstätten (NOW), Industriestraße 10 in 74821 Mosbach, sind eine anerkannte Werkstatt (WfbM) nach § 225
SGB IX. Sie sind Mitglied des gemeindepsychiatrischen Verbundes im Neckar-Odenwald-Kreis (NOK), ergänzen die Angebote anderer Träger und stehen mit diesen in enger Kooperation. Das Einzugsgebiet ist der Neckar-Odenwald-Kreis und angrenzende Gemeinden.
Die Frankenland-Werkstätten (FLW), Carl-Benz-
Str.3 in 74722 Buchen, sind eine anerkannte Werkstatt (WfbM) nach § 225
SGB IX und Zweigwerkstatt der Neckar-Odenwald-Werkstätten.
Das Leistungsangebot ist darauf ausgerichtet, die Leistungsberechtigten entsprechend ihrem spezifischen Bedarf bei einer individuellen Lebensführung zu unterstützen und ihnen die volle, wirksame und gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsleben und am Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen. Für jeden Leistungsberechtigten wird bedarfsgerecht auf der Grundlage einer qualifizierten,
ICF-orientierten und personenzentrierten Kompetenzanalyse und konkret zu benennenden Teilhabezielen ein individueller beruflicher Teilhabeplan erstellt und kontinuierlich fortgeschrieben. Die Wünsche und Ziele der Leistungsberechtigten werden bei der beruflichen Teilhabe auf Basis des Gesamt- und Teilhabeplanes und des aktuellen Standes der fachlichen und wissenschaftlichen Erkenntnisse angemessen berücksichtigt. Handlungsleitend ist das Wunsch- und Wahlrecht. Wertschätzung und ein respektvoller Umgang sind die Grundhaltung aller Beteiligten. Für die dialogorientierte berufliche Teilhabeplanung (BerTha-Planung) werden alle relevanten Unterlagen und Informationen anderer Stellen (
z.B. sozialmedizinische Stellungnahmen, fachärztliche Unterlagen, testpsychologische Befundberichte, berufliche Stellungnahmen zu Belastungserprobungen) genutzt. Die Leistungsberechtigten werden systematisch dabei unterstützt, ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse sowie ihre persönlichen Ziele vor allem in Bezug auf die Teilhabe am Arbeitsleben zu formulieren und auszudrücken. Befähigung und Selbstbestimmung sind das Ziel des Empowerment-Ansatzes, der in der Arbeit der WfbM verfolgt wird. Leistungsberechtigte werden in die Lage versetzt, ihre Ressourcen zu erkennen, zu entwickeln und zu nutzen.
In den Neckar-Odenwald-Werkstätten und Frankenland-Werkstätten der Johannes-Diakonie werden erwachsene Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung beschäftigt. Das Leistungsangebot richtet sich speziell an folgende Zielgruppe, deren spezifische Teilhabe am Arbeitsleben gesichert werden soll:
- Menschen mit psychischer Beeinträchtigung
- Menschen mit psychischer Beeinträchtigung und mehrfacher Beeinträchtigung und/oder Komorbidität
Im Arbeitsbereich Werkstatt-Transfer richtet sich das Angebot an Personen:
- die bereits im Arbeitsbereich der WfbM sind und die aufgrund ihrer besonderen Beeinträchtigung zur Sicherung ihrer Teilhabe zusätzliche Leistungen benötigen,
- bei denen der Übergang aus dem Berufsbildungsbereich in den Arbeitsbereich der WfbM durch engmaschige Förderung ermöglicht werden soll
Die Neckar-Odenwald-Werkstätten und Frankenland-Werkstätten ermöglichen die Teilhabe am Arbeitsleben, sie fördern berufliche Qualifizierung, persönliche Entwicklung und Übergänge geeigneter Personen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Sie halten ein Arbeitssicherheits- und Gesundheitsschutzkonzept vor, das technische, organisatorische sowie individuelle Schutzmaßnahmen beschreibt. Die Neckar-Odenwald-Werkstätten und Frankenland-Werkstätten sind nach
DIN EN
ISO 9001:2015 zertifiziert und zugelassener Träger nach AZAV.
Die Neckar-Odenwald-Werkstätten und Frankenland-Werkstätten setzen ihr WfbM-Angebot zu einer qualitätsgerechten Erbringung der Leistungen nach §§ 67 und 68 LRV nachfolgende Kriterien um:
- Vorhaltung eines möglichst breiten Arbeits-, Beschäftigungs- und Bildungsangebots
- Anpassung und Weiterentwicklung des Angebots an sich verändernde Bedarfe
- Ausrichtung der Anforderungsbandbreite an jene des allgemeinen Arbeitsmarktes
- Individuelle und systematische Unterstützung der Leistungsberechtigten bei ihrer Entwicklung
- Fördern der Kompetenzen der Leistungsberechtigten durch arbeitsmarktentsprechende Arbeitsprozesse
- Kooperation mit Betrieben und Dienststellen des allgemeinen Arbeitsmarkts, sowie sonstigen Partnern im Sozialraum unter Beteiligung der Leistungsberechtigten.
Die Angebote von Leistungen im Arbeitsbereich Werkstatt-Transfer verfolgen im Rahmen der allgemeinen Zielsetzungen nach § 63 LRV im Besonderen die (Wieder-) Herstellung
bzw. den Erhalt der Leistungs- und Erwerbsfähigkeit der Leistungsberechtigten, die aufgrund ihrer besonderen individuellen Beeinträchtigungen (noch) nicht
bzw. nicht mehr mit den vorhandenen Ressourcen im Arbeitsbereich der WfbM
i.S.v. § 67 LRV gefördert werden können. Das Leistungsangebot für Werkstatt-Transfer übernimmt die Standardleistungen des Arbeitsbereichs nach §67 LRV und verfolgt die gleichen Zielsetzungen für die Teilhabe am Arbeitsleben. Die besonderen Bedarfe der Zielgruppe im Werkstatt-Transfer machen eine intensivere Assistenz notwendig, um die individuellen Teilhabeziele im Arbeitsleben zu erreichen. Die Arbeitsbereiche im Werkstatt Transfer §68 LRV der Neckar-Odenwald-Werkstätten und Frankenland-Werkstätten stellen dafür geeignete Arbeitsplätze und Arbeitsprozesse einschließlich der erforderlichen Anleitung und Assistenz zur Erreichung der individuellen Teilhabeziele zur Verfügung. Der Umfang der Leistung ist entsprechend der besonderen Beeinträchtigungen des Personenkreises erhöht. Eine Konkretisierung der Leistungsziele der Leistungsberechtigten im Werkstatt Transfer erfolgt jeweils im Rahmen des individuellen Teilhabe-/Gesamtplans. Art und Inhalt der Leistung bestimmt sich nach den Regelungen des §68 LRV.
In den Neckar-Odenwald-Werkstätten und Frankenland-Werkstätten ist die berufliche Bildung ein zentraler Bestandteil bei der Vermittlung von arbeits- und berufsspezifischen Kenntnissen und der Entwicklung der Persönlichkeit in unterschiedlichen Bildungsbereichen. Die angemessene berufliche Bildung im Berufsbildungsbereich, Arbeitsbereich und Werkstatt-Transfer, insbesondere die Möglichkeit zu einer kontinuierlichen Qualifizierung, wird über eine gezielte Förderung und den Erwerb besonderer berufsqualifizierenden Kompetenzen gewährleistet. Die berufliche Bildung knüpft an die Ergebnisse im Berufsbildungsbereich an und führt diese weiter. Ziel ist hierbei der Erwerb, der Erhalt, die Förderung und Erweiterung der Leistungs-, Arbeits- und Belastungsfähigkeit, der Arbeitsgrundfähigkeiten, sowie der Fach-, Methoden- und Sozialkompetenzen.
Die individuelle Förderung und Weiterentwicklung der Persönlichkeit zur sozialen oder pädagogischen Unterstützung wird durch qualifiziertes Fachpersonal zur sozialen und pädagogischen Unterstützung erbracht. Den Leistungsberechtigten wird Unterstützung, Beratung und Reflexion beim Umgang mit arbeits- und lebensweltbezogenen Situationen durch qualifizierte Assistenz im Arbeitsalltag und auch zur Prävention, Intervention und Krisenbewältigung angeboten.
Die Neckar-Odenwald-Werkstätten und Frankenland-Werkstätten fördern den Übergang geeigneter Personen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Im Rahmen der Werkstatt erfolgen arbeits- und lebensweltbezogene Schulungs- und Trainingsmaßnahmen sowie arbeitsmarktrelevante Schulungen, Unterweisungen und Qualifizierungen (tätigkeits-, arbeitsplatz,- berufsbild- und berufsfeldbezogen).
Auch die Übergänge vom Werkstatt-Transfer (zurück) in den Arbeitsbereich werden durch individuell angepasste Trainingsmaßnahmen unterstützt. Die Themen „Übergänge ermöglichen“ und „Durchlässigkeit gestalten“ gehören zum Selbstverständnis der berufsfachlichen und sozialpädagogischen Arbeit in den Neckar-Odenwald-Werkstätten und Frankenland-Werkstätten.
Zur Förderung des Übergangs auf den allgemeinen Arbeitsmarkt bieten die Neckar-Odenwald-Werkstätten und Frankenland-Werkstätten individuelle, personenzentrierte und an der Leistungs- und Belastungsfähigkeit der Leistungsberechtigten orientierte Möglichkeiten an, eine betriebliche Lernphase durchzuführen. Ausgerichtet auf den allgemeinen Arbeitsmarkt werden in den unterschiedlichen Berufsfeldern individuelle betriebliche Lernphasenplätze akquiriert. Unter Berücksichtigung von Eignung und Neigung des Leistungsberechtigten spielt die Auswahl von geeigneten Arbeitsgebern für den Übergang in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis eine wichtige Rolle. Langfristiges Ziel der betrieblichen Lernphasen und ausgelagerten Arbeitsplätze ist die Integration des Leistungsberechtigten auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.